Home-Office, Video-Calls, Online-Dates mit Freunden – aktuell verbringen wir sehr viel Zeit sitzend vor dem Laptop. Wahrscheinlich noch mehr als sowieso sonst. Leider ist dabei unsere Haltung meist nicht die beste: runder Rücken, den Kopf nach vorn gestreckt, die Schultern sind zur Brust gezogen. Dass diese Haltung auf Dauer unserem Rücken schadet, leuchtet ein.
Aber nicht nur unsere Rückengesundheit leidet unter einer schlechten Haltung. Auch die Psyche oder die Attraktivität und Ausstrahlung hängt damit zusammen. Forscher haben herausgefunden, dass für die Wirkung auf andere Menschen die Körpersprache am wichtigsten ist (55% der Wirkung). Wichtiger als der Klang der Stimme (38%) oder die gesprochenen Worte (7%).
Wie entsteht eine schlechte Körperhaltung?
In den meisten Fällen ist eine schlechte Körperhaltung die Folge von Dauersitzen am Schreibtisch kombiniert mit einem enormen Handykonsum außerhalb der Bürowände. Aber auch Angst, Depressionen oder extreme Schüchternheit können Gründe sein. Haltungsprobleme und ihre Ursachen sind also sehr individuell. Was man aber durchaus allgemein sagen kann: Schlechte Gewohnheiten und muskuläre Dysbalancen spielen meistens die Hauptrollen.
Eine muskuläre Dysbalance ist ein Ungleichgewicht der Muskulatur und beschreibt ein typisches Muster aus Muskelabschwächung und Muskelverspannung. Haltemuskeln reagieren auf Fehlbelastungen (z.B. zu viel sitzen, zu wenig Bewegung) mit Abschwächung, so dass die Bewegungsmuskeln deren Halteaufgaben (statische Belastung) übernehmen müssen. Da unsere Bewegungsmuskeln für Bewegung (Dynamik) und nicht für langes Halten (Statik) gemacht sind, werden sie durch die statische Belastung schnell überfordert. Ein überforderter Muskel reagiert mit einer Verkürzung und Verspannung.
Was macht eine gute Haltung aus?
Oft sind es nur Kleinigkeiten, die die Haltung verbessern können. Und diese Kleinigkeiten können erhebliche Auswirkungen auf den gesamten Körper haben. Doch leider ist gesund nicht immer gleich bequem. Trotzdem sollten Sie stets auf folgende Eigenschaften Ihrer Haltung achten:
- Nacken ist gestreckt
- Schultern ziehen nach hinten unten
- Po ist leicht angespannt
- Brustbein ist nach vorn gestreckt
- Bauch ist leicht angespannt
Wer diese Punkte beachtet, kann einige Vorteile einer gesunden Körperhaltung für sich gewinnen:
- weniger Rückenschmerzen
- Mehr Selbstbewusstsein & Überzeugungskraft
- Du wirkst sofort attraktiver
- Positive Beeinflussung Deiner Psyche
- Hilft gegen Müdigkeit
Was kann ich gegen eine schlechte Haltung tun?
Das Gute ist: Fast jeder kann etwas gegen seine schlechte Haltung machen. Dafür gelten folgende drei Schritte:
- Haltungsfehler und Ursache bewusst machen: Zuerst muss man sich klar darüber werden, dass man an seiner Haltung arbeiten muss. Sie sitzen die meiste Zeit in sich eingesackt am Schreibtisch? Sie leiden ständig an Verspannungen? Der Körperhaltungs-Check im Spiegel oder im Schaufenster zeigt nichts Gutes? Diese Anzeichen sollten Sie ernst nehmen und als Startschuss ansehen, etwas zu unternehmen.
- Eine gute Haltung angewöhnen: Jedes Mal, wenn Sie sich dabei „erwischen“, eine schlechte Haltung einzunehmen, machen Sie sich die oben genannten Punkte bewusst und setzen Sie sie um. Am Anfang muss man sich noch oft daran erinnern, doch mit der Zeit gewöhnt man sich die gesunde Haltung an und verinnerlicht sie. Wer sich unsicher ist, kann sich von einem Trainer von uns die perfekte Haltung zeigen lassen.
- Sport und Bewegung: Die ideale Pflege der Körperhaltung sind regelmäßige Sport- und Bewegungseinheiten wie zum Beispiel Rückenkurse, Yoga, Pilates. Vor allem Büroangstellte sollten ihre Arbeit immer wieder für eine aktive Pause unterbrechen und auf aktives Sitzen achten. Regelmäßigkeit steht dabei im Vordergrund, vor Intensität. Wer seine Haltung nicht pflegt, läuft Gefahr, dass Haltungsfehler nicht mehr zu korrigieren sind. Wenn ein Geierhals oder Buckel erstmal verknöchern (Morbus Bechterew), ist eine gute Haltung nicht mehr möglich.