12.04.2022

Betriebssport: So nehmen Sportmuffel an den BGM-Maßnahmen teil

Wie heißt es so schön: Aller Anfang ist schwer. Dieser Spruch könnte nicht passender sein, wenn es darum geht, sich für Sport zu motivieren. Vor allem Menschen, die bisher eher ein inaktives Leben hatten, haben Probleme, sich aufzuraffen. Aber auch diejenigen, die regelmäßig Sport treiben, kennen den inneren Schweinehund nur zu gut, den es oft zu überwinden gilt. Diese erste Hürde ist meist die schwierigste. Ist sie erst einmal geschafft, fällt der Rest definitiv leichter.

In Firmen, in denen Betriebssport im Rahmen eines betrieblichen Gesundheitsmanagement angeboten wird, ist genau das auch die Schwierigkeit: Wie schafft man es, vor allem Sportmuffel zu einer Teilnahme zu motivieren? Dieser Frage wollen wir in diesem Beitrag nachgehen und Tipps geben, wie Sie Sportanfänger/innen für eine Teilnahme am Betriebssport begeistert werden können.

Warum ist es wichtig, Sportmuffel für den Betriebssport zu motivieren?


Nun könnte man ja denken, dass es jedem/r selbst überlassen ist, ob man am Firmenfitness-Programm teilnimmt oder nicht. Und klar, im Prinzip ist es das auch. Aber wie sagt man: Manche Menschen muss man eben zu ihrem Glück zwingen oder zumindest deutlich auf das Glück hinweisen. Mit verschiedenen Maßnahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements – und dazu gehört auch der Betriebssport – soll den Mitarbeiter/innen etwas Gutes getan werden. Ziel ist es immerhin, der Belegschaft einen bewegten und gesunden Lebensstil nahezubringen.

Mitarbeiter/innen, die in ihrer Freizeit eh schon sportlich aktiv sind, sollen zwar auch von den Angeboten angesprochen und begeistert werden, aber viel wichtiger ist es, diejenigen zu erreichen, die sich meist nur wenig bis gar nicht körperlich bewegen. Denn bei diesem Personenkreis ist die Gefahr, dass sich ihr inaktives Leben negativ auf die Gesundheit auswirkt, groß.

Bewegungsmangel kann nämlich folgende Auswirkungen haben:

- Rückenschmerzen
- Muskelabbau
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Bluthochdruck
- Verdauungsprobleme
- Übergewicht
- Diabetes Typ 2
- Osteoporose
- Arthrose
- Infektanfälligkeit
- Stresserkrangungen

Diese Auswirkungen führen schlussendlich zu mehr Fehlzeiten bei der Arbeit, was Grund genug sein sollte, aseine Mitarbeiter/innen zum Sport zu motivieren.

So nehmen Sportanfänger am Betriebssport teilnehmen


Um Sportneulinge zum Betriebssport zu motivieren, können folgende Schritte durchlaufen werden:

1. Schritt: Die Wichtigkeit von Sport aufzeigen
Bevor jemand mit Sport anfängt, muss sich ein Schalter umlegen. Wer sich nicht bewusst ist, dass man mit dem eigenen Bewegungsmangel seiner Gesundheit enorm schadet, wird nichts ändern. Deshalb gilt es im ersten Schritt das Bewusstsein zu ändern, dem Körper Aufmerksamkeit zu schenken und Aufklärung zu betreiben. Im betrieblichen Gesundheitsmanagement bieten sich für diesen ersten Schritt folgende Maßnahmen an:

Gesundheitstage, Seminare: In diesem Rahmen kann aufgezeigt werden, welche Folgen Bewegungsmangel und Dauersitzen für die Gesundheit haben können.

Functional Movement Screen: Mit diesem Programm können grundlegende Bewegungsmuster analysiert werden. Wer erst einmal schwarz auf weiß sieht, dass der eigene Lebensstil sehr ungesund ist und seinen Körper sehr schnell altern lässt, ist mehr dazu bereit, etwas zu ändern.

Am Anfang ist es also wichtig, dass die Mitarbeiter/innen selbst die Erkenntnis erlangen, dass sich etwas ändern muss, und zwar das Bewegungsverhalten. Allein diese Einsicht ist der allerwichtigste Schritt eines Sportanfängers. Denn ohne sie ist “Ich sollte mal/mehr Sport machen” nur ein Satz, der schneller verfliegt, als er da war.

2. Schritt: Das Mindset verändern
Wer diese Erkenntnis erlangt hat, ist schon ein großes Stück weiter. Im nächsten Schritt geht es nun darum, den Willen zu stärken. Dies kann zum Beispiel in Form eines Coachings oder eines Workshops innerhalb des Betriebs passieren. Wichtig ist es hierbei, die eigenen, ganz individuellen Beweggründe zu erforschen. Sich darüber im Klaren zu werden, warum man anfangen möchte, Sport zu treiben, ist die Aufgabe von Schritt 2. Am besten schreibt man auf, welche Gründe ausschlaggebend sind, um mit Sport anzufangen. Sind es die Rückenschmerzen, das schnelle Aus-der-Puste-sein oder das Übergewicht. Für jede/n sind es andere Beweggründe und die gilt es zu erforschen, um sie sich ständig vor Augen halten zu können.

3. Schritt: Ziele definieren
Gemeinsam mit einem/r Trainer/in gilt es nun, die eigenen Ziele zu definieren und dementsprechend geeignete Maßnahmen herauszusuchen und auch eine Empfehlung zu erteilen. Möchte man die Rückenschmerzen loswerden - wäre z.B. der Kurs Rückenfit genau das Richtige. Fühlt man sich mental oft gestresst - könnte z.B. Yoga Abhilfe schaffen. Gerät man beim Treppe laufen nach wenigen Schritten ins Schnaufen und Schwitzen – könnte die Teilnahme am Lauftreff sinnvoll sein.

4. Schritt: Herausfinden, was Spaß macht
Nichts ist schlimmer bzw. von Anfang an zum Scheitern verurteilt, als sich regelmäßig zu etwas aufraffen zu müssen, das man gar nicht gerne mag oder sogar hasst! Deshalb sollte man herausfinden, welche Kurse einem Spaß machen könnten. Entweder kann das bereits im Vorfeld recht gut eingeschätzt werden, oder aber man probiert sich durch. So oder so ist es wichtig, seinen Mitarbeitern/innen nicht nur einen einzigen Kurs anzubieten, sondern mehrere unterschiedliche, aus denen ausgewählt werden kann. Dabei ist es im Vorfeld sinnvoll, eine Abfrage zu starten, in der Vorlieben der Belegschaft herausgefunden werden und dementsprechend Kurse organisiert werden können.

5. Schritt: Geeignete Maßnahmen anbieten
Kein/e Sportanfänger/in wird mit einem Fitnesskurs starten, der ihn/sie überfordert und wo er/sie sich vielleicht vor den Kollegen/innen blamieren kann. Deshalb ist es wichtig, auch Maßnahmen anzubieten, die auf Neulinge abzielen und ein niedriges Niveau haben. Dies hat zum Ziel, dass sich die Teilnehmer/innen wohl fühlen und gern mitmachen. Außerdem sollten alle Betriebssport-Kurse so unkompliziert wie möglich für die Teilnehmer/innen ablaufen. Das heißt, die Maßnahmen sollten gut in den Arbeitsalltag integriert werden und ohne großen Aufwand bewerkstelligt werden. Wer also erst einmal einen sehr langen Anfahrtsweg hat, wird sich schwerer aufraffen können, als wenn der Kurs gleich um die Ecke stattfindet. Meistens bieten sich Kurse an, die in der Mittagspause oder direkt vor oder nach der Arbeit in den eigenen Büroräumen stattfinden. Befinden sich viele Mitarbeiter/innen im Homeoffice könnten Onlinekurse sinnvoll sein.

6. Schritt: 30-Tage-Challenge ins Leben rufen
So motiviert man auch ist: Es gilt, den Körper langsam an die Umstellung hin zu mehr Sport zu gewöhnen. Das geht nicht von heute auf morgen, aber von Woche zu Woche. Eine gute Möglichkeit, das eigene Sportabenteuer zu starten, ist eine 30-Tage-Challenge. Solche Challenges bewirken meist Wunder, wenn man vorhat, etwas regelmäßig in seinen Alltag zu integrieren und eine neue Gewohnheit entstehen zu lassen. Challenges sind die richtige Mischung aus Druck, Freiraum und Spaß. Und wenn noch mehrere Kollegen/innen mitmachen, sind die Erfolgschancen noch einmal größer.

7. Schritt: Erfolge überprüfen
Selbst zu merken, dass sich das Aufraffen und die sportliche Betätigung wirklich lohnen und etwas bringen, ist ein regelrechter Gamechanger. Denn dann macht alles Sinn. Meist merkt man die positiven Auswirkungen selbst: Der Körper fühlt sich straffer an, das Herz rast nicht mehr so schnell, wenn man eine Etage Treppen läuft, man ist ausgeglichener. Wer seine Leistungssteigerung allerdings gern dokumentiert haben möchte, kann beim Functional Movement Screen eine Erfolgskontrolle durchführen lassen.

8. Schritt: Dran bleiben
Die ersten Hürden sind geschafft: Man konnte sich aufraffen Sport zu treiben, hat herausgefunden, welche Sportarten zu einem passen und hat erste Erfolge erzielt. Nun gilt es aber vor allem dran zu bleiben und sich stets auf‘s Neue zu motivieren. Wichtig ist es nun, nicht wieder in alte Muster zu verfallen, sondern sich neue Ziele zu setzen. Trainingssteigerung oder auch konkrete Anlässe oder Termine wie etwa den Firmenlauf könnten der nächste Schritt sein.

Gerne unterstützen wir Sie dabei, Sportanfänger/innen in Ihrer Firma zu motivieren und geeignete Maßnahmen ins Leben zu rufen. Kontakt


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