Die Gesellschaft und ihre Wünsche, Probleme und Herausforderungen befindet sich in einem stetigen Wandel. Diesen Wandel gilt es als Unternehmen im Auge zu behalten. Nicht nur für die wirtschaftliche Ausrichtung sondern auch für das betriebliche Gesundheitsmanagement. Denn das, was die Mitarbeiter/innen für ihr Wohlbefinden und ihren Gesundheitszustand brauchen und wollen, kann sich schnell ändern. BGM-Maßnahmen sollten also immer überarbeitet und angepasst werden.
Wir möchten Ihnen in diesem Artikel allgemeine Trends vorstellen. Diese können, aber müssen nicht 1:1 zu Ihrem Unternehmen und Ihrer Belegschaft passen. Sie sollen als Anregung dienen, die es aber für einzelne Firmen anzupassen gilt.
Ein Trend ist aber definitiv deutlich zu erkennen: Die Relevanz des betriebliche Gesundheitsmanagements ist auf einem Allzeithoch und wächst stärker denn je.
1. BGM-Trend: Prävention statt Therapie
Spätestens seit der Einführung des Präventionsgesetzes ist klar: Man will nicht kranke Arbeitnehmer/innen gesund machen, sondern die Gesundheit gesunder Arbeitnehmer/innen schützen und Erkrankungen vorbeugen. Damit soll auch erreicht werden, dass die Mitarbeiter/innen erst gar nicht unzufrieden, unmotiviert oder krank werden. Prävention ist immer der bessere, einfachere und günstigere Weg als die Therapie.
2. BGM-Trend: Handlungsfeld „Mentale Gesundheit“
Mentale Belastungen haben in den vergangenen Jahren weiter zugenommen und der Anteil an Langzeitausfällen und Krankschreibungen aufgrund mentaler Belastungen wächst. Besonders die Dauer der Krankheitsausfälle durch psychische Erkrankungen ist alarmierend. Daher steigen auch die Bedarfe nach Gesundheitsangeboten im Bereich mentaler Gesundheit deutlich.
Dabei sollte auf die Wechselbeziehung von Körper und Geist geachtet werden. Das heißt, dass psychische Belastungen auch körperliche Schmerzen wie beispielsweise Rückenschmerzen hervorrufen können. Wer dagegen etwas unternehmen möchte, sollte sowohl für eine mentale Balance sorgen, aber auch seinen Körper durch Bewegung stärken. Zahlreiche Studien belegen außerdem, dass Menschen, die sich regelmäßig bewegen und Sport machen, stressresistenter und ausgeglichener sind. Deshalb ist Sport als Präventionsmaßnahme für einen gesunden Geist enorm wichtig.
3. BGM-Trend: BGM als entscheidender Faktor im Employer Branding
Der gesellschaftliche Gesundheitstrend zeigt, dass Themen wie Bewegung, Ernährung oder mentale Gesundheit besonders für die junge Generation von großer Bedeutung sind und immer wichtiger werden. Daher stehen bei der Arbeitgeberwahl heutzutage neue Aspekte im Fokus. War die Bereitstellung eines Firmenwagens in der Vergangenheit von großer Attraktivität, zeigt sich aktuell, dass die emotionale Bindung, die zu einem Unternehmen aufgebaut wird, bei den Bewerbern im Vordergrund steht. Themen wie Sport treiben, Gesunder Schlaf, Entspannungsübungen werden heutzutage als unerlässlich angesehen.
Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung und der damit vom Arbeitgeber gezeigte Einsatz für die Gesundheit der Mitarbeitenden sind damit ein ausschlaggebendes Entscheidungskriterium für die Wahl des Arbeitgebers. Dies ist auch im Hinblick auf den zunehmenden Fachkräftemangel zu berücksichtigen. Um auch in Zukunft als Unternehmen für potenzielle Bewerber/innen attraktiv zu bleiben, ist es wichtig auf die Wünsche und Bedürfnisse der Fachkräfte einzugehen und sie mit einem umfassenden und authentischen BGM zu gewinnen.
4. BGM-Trend: Hybride und personalisierte BGF-Maßnahmen
War die Nachfrage nach digitalen Gesundheitsangeboten im Jahr 2021 sehr hoch, wünschen sich die Menschen im Jahr 2022 vermehrt persönliche Erlebnisse zurück. Ziel muss es sein, die richtige Balance von beiden Anforderungen zu schaffen. Aufgrund mobiler Arbeitsmodelle, die sich immer mehr etablieren werden, geht der Trend im Jahr 2022 weiter zu hybriden Gesundheitsangeboten, um sowohl mobil Arbeitende als auch Mitarbeitende vor Ort zu erreichen. Neben Online-Formaten, die flexible Teilnahmemöglichkeiten bieten und eine nachhaltige Wissensvermittlung fördern, ist darüber hinaus der persönliche Moment für eine erfolgreiche Gesundheitsmaßnahme unabdingbar.
Ergänzend zu den Online-Formaten sollten daher vereinzelt Präsenzangebote genutzt werden, bei denen Emotionen und Interaktionen mit den Beschäftigten im Vordergrund stehen und persönliche Erlebnisse geschaffen werden. Dadurch kombiniert man das Beste aus beiden Welten.
Bei Gesundheitsangeboten gilt außerdem zu beachten, dass diese so personalisiert und zielgruppengerecht wie möglich angeboten werden sollten. Nur durch auf die Zielgruppe zugeschnittene Maßnahmen können Beschäftigte für BGM-Maßnahmen langfristig gewonnen werden. Denn nicht alle Mitarbeiter/innen haben die selben Anforderungen: Der 17-jährige Azubi wünscht sich beispielsweise etwas anderes als die 60-jährige Außenmitarbeiterin.