Wer kennt es nicht: Am Nachmittag fängt der Kopf an zu pochen, ein stechender Schmerz verhindert das Denken, die Konzentration lässt nach. Kopfschmerzen am Arbeitsplatz sind in Deutschland keine Seltenheit und sollten ernst genommen werden. Denn wer zwar trotz Kopfschmerzen der eigenen Arbeit nachkommt, kann diese in den meisten Fällen nicht mit einer 100%-igen Leistungsfähigkeit erbringen. Und wer aufgrund von Kopfschmerzen arbeitsunfähig ist und zeitweise Zuhause bleibt, kommt dem Unternehmen teuer zu stehen.
Laut einer Studie hat sich die Zahl der kopfschmerzbedingten Krankheitstage in den letzten 15 Jahren nahezu verdoppelt. In Deutschland gaben demnach ca. 50 Prozent der Männer und über 60 Prozent der Frauen an, in den letzten 12 Monaten Kopfschmerzen gehabt zu haben (https://www.dmkg.de/patienten/psychologie-und-kopfschmerzen)
Die gute Nachricht dabei ist aber: In den meisten Fällen stecken harmlose Ursachen hinter den Beschwerden. Eine Fehlhaltung, Stress und Bewegungsmangel sind die Hauptauslöser von Kopfschmerzen. Dementsprechend kann einiges getan werden, um gegen die Beschwerden vorzugehen.
Warum sollten Kopfschmerzen ernst genommen werden?
Kopfschmerzen sind längst keine Lappalie mehr. Auch wenn die Auslöser meist harmlos sind, beeinträchtigt das schmerzhafte Pochen im Kopf die Arbeitsfähigkeit und das allgemeine Wohlbefinden erheblich. Treten die Schmerzen bei den Betroffenen nicht nur selten, sondern immer häufiger auf, ist dies ein deutliches Warnsignal an den/die Arbeitnehmer:in. Spätestens dann muss sich etwas grundlegend an den Arbeitsbedingungen ändern. Ansonsten entwickeln sich temporär auftretende Beschwerden zu chronischen Schmerzen. Und diese in den Griff zu bekommen, wird deutlich schwieriger sein.
Wie entstehen Kopfschmerzen am Arbeitsplatz?
Um die Entstehung von Kopfschmerzen während der Arbeitszeit zu reduzieren, sollten die Ursachen bekannt sein. Da in den meisten Fällen äußere Bedingungen die Beschwerden begünstigen, kann dagegen vorgegangen werden. Selbstverständlich darf man nicht vergessen, dass es auch gewisse Arten von Kopfschmerzen gibt, die aufgrund einer Erkrankung auftreten. In diesem Fall hilft nichts anderes, als um ärztlichen Rat einzuholen.
In den meisten Fällen werden die Kopfschmerzen im Büro jedoch durch folgende Faktoren ausgelöst:
>Stress im Arbeitsalltag oder im Privatleben
>Muskelverspannungen
>Umgebungsbedingungen (fehlende Frischluft, Lärm, Hitze, Kälte, schlechte Lichtverhältnisse)
>Schlafmangel
>Fehlende ergonomische Arbeitsplatzgestaltung
>Ungesunde Ernährung
>Flüssigkeitsmangel
>Bewegungsmangel
Welche BGM-Maßnahmen können gegen Kopfschmerzen helfen?
Gezielte Maßnahmen im betrieblichen Gesundheitsmanagement können Abhilfe bei Kopfschmerzen leisten. Kommen wir also nun zur konkreten Umsetzung und zu einigen Empfehlungen, wie auch Sie als Unternehmer/in Kopfschmerzen bei Ihrer Belegschaft reduzieren können:
Progressive Muskelrelaxation: Als sehr effektiv hat sich die das Entspannungsverfahren PMR nach Jacobsen erwiesen: Hierbei werden gezielt einzelne Muskelgruppen angespannt und wieder entspannt wodurch Spannung abgebaut wird. Dadurch kann der Körper zielgerichtet entspannt werden.
Aktive Pausen: Wer viel bei der Arbeit und generell im Alltag sitzt, neigt zu Fehlhaltungen. Dadurch verspannt sich der Nacken- und Schulterbereich. Diese Verspannungen können in den Kopf ausstrahlen und dort für Schmerzen sorgen. Aktive Pausen sorgen nicht nur dafür, die Muskeln zu lockern und Verspannungen vorzubeugen sondern wirkt auch gegen Stress.
Frische Luft: Um für mehr Sauerstoff zu sorgen, kann natürlich einfach nur das Fenster geöffnet werden. Effektiver ist es allerdings, wirklich an die frische Luft zu gehen und sich dort am besten auch zu bewegen. Das kann z.B. umgesetzt werden, indem man kleinere Besprechungen bei einem gemeinsamen Spaziergang durchführt, die aktive Pause nach draußen verlegt oder die Mittagspause für einen Spaziergang nutzt.
Sport: Besonders Ausdauersportarten und moderates Krafttraining eignen sich präventiv gegen Kopfschmerzen. Neurologen empfehlen Sportarten wie Laufen, denn damit werden Stresshormone abgebaut und der Entspannungsnerv angeregt. Ausdauersport trainiert das schmerzhemmende System des Körpers.
Faszientraining: Einseitige Belastungen, wie sie oft durch langes Sitzen auftreten, können zu Verklebungen der Faszien führen. Mit Hilfe der dynamischen Muskelaktivierung werden diese gelöst. Faszien, Bindegewebe und Muskulatur werden durch Übungen mit dem Massage-Ball gezielt trainiert. Auch Dehn- und Mobilisierungsübungen können dabei helfen.
Ergonomischer Arbeitsplatz: Wenn man bei der Arbeit schon viel sitzt, sollte der Arbeitsplatz zumindest perfekt auf den eigenen Körper eingerichtet sein. Das heißt, der Schreibtischstuhl und -tisch sollte die richtige Höhe haben, der Bildschirm sollte optimal ausgerichtet und die richtige Helligkeit haben. Im besten Fall sollte der Tisch auch höhenverstellbar sein.
Stressmanagement: Psychologische Faktoren spielen eine nicht zu unterschätzende Rolle sowohl bei der Entstehung, aber auch bei der Aufrechthaltung von Kopfschmerzen. So ist beispielsweise einer der häufigsten Auslöser von Migräneattacken erlebter Stress. Wer also lernt, besser mit Stress umzugehen und regelmäßig für Entspannung sorgt, leidet weniger unter Kopfschmerzen.
Arbeitsumfeld: Auch eine ruhige Arbeitsumgebung, angepasste Beleuchtung und angenehme Lichtverhältnisse können die Entstehung von Kopfschmerzen reduzieren.
Wünschen Sie eine individuelle Beratung, wie auch in Ihrem Unternehmen gegen Kopfschmerzen vorgegangen werden kann, zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren.