30.06.2023

Warum viel sitzen krank macht

Die Erkenntnis, dass langes Sitzen ungesund ist, ist nicht neu. Und trotzdem werden die Zahlen in den letzten Jahren immer höher und erschreckender: Im Schnitt sitzt jeder Deutsche pro Tag 9 Stunden. Und das ist nur ein Richtwert. Wer mit Auto, Bus oder Bahn zur Arbeit fährt, acht Stunden im Büro hockt und dann noch zu Hause vor dem Fernseher herumhängt, kommt schnell auf 14 Stunden Sitzzeit oder mehr.
Das Problem: Der menschliche Körper ist dafür nicht gebaut. Gehen, Laufen und Rennen waren die Hauptbeschäftigungen unserer Vorfahren. Deshalb sind oft gesundheitliche Beschwerden die Folge.

Die „Sitzkrankheit“


Wer also täglich stundenlang sitzt, bringt seine Gesundheit in Gefahr. Studien aus den USA und Australien haben gezeigt, dass Menschen, die sich viel bewegen, eine um fünf Jahre höhere Lebenserwartung haben als jene, die vor allem sitzen.
Doch warum ist das so? Warum macht sitzen krank?
Durch langes Sitzen fährt der Stoffwechsel runter, sodass weniger Kalorien verbrannt werden - das Risiko für Übergewicht und Diabetes erhöht sich.
Durch eine dauerhaft gebeugte Sitzhaltung werden die Bänder, Sehnen, Bandscheiben und die passiven Muskelbestandteile weicher und geben allmählich nach. Außerdem verlieren die Bänder und Bandscheiben ihre Stabilisierungsfunktion. Die Folge: Rückenschmerzen.
Die Gefahr für Verkalkungen der Herzkranzgefäße und Herzinfarkte steigt zudem mit jeder Stunde, die der Mensch pro Tag sitzt. Schuld daran ist insbesondere das Bauchfett: Es produziert Botenstoffe, die in das Immunsystem des Körpers eingreifen und entzündliche Prozesse auslösen.

Die Lösung gegen langes Sitzen


Viele Berufe in Deutschland sind Büro- bzw. Schreibtischtätigkeiten. Das heißt, vor allem hier muss etwas aktiv gegen das Sitzen unternommen werden (und das bedeutet nicht den Job zu wechseln). Die Zauberformel heißt: Für ausgleichende Bewegung sorgen.

Den Körper immer wieder aus der Sitzposition zu bringen, kann den Risiken des Dauersitzens entgegenwirken. Lang andauerndes Sitzen sollte deshalb von Steh- und Bewegungsphasenphasen unterbrochen werden. Dadurch werden die so genannten passiven Gewebe der Wirbelsäule entlastet.
Wer bei der Arbeit bereits viel sitzt, sollte für einen Ausgleich mit Bewegung sorgen und weitere sitzende Tätigkeiten wie z.B.  Auto fahren, fernsehen oder am dem PC tätig sein verzichten. Stattdessen sollte auf Bewegung in aufrechter Haltung geachtet werden. Folgende Maßnahmen können helfen:

>Spezielle Rückenkurse können gezielt der schädigenden Sitzhaltung entgegenwirken. Sie lösen den Körper aus der verspannten Position, wirken der einseitigen Körperhaltung entgegen, lindert Schmerzen und beugt diese vor. Zu unserem Kursangebot
>Es sollte immer zwischen Sitzen und Stehen abgewechselt werden. Ein Sitz-Steh-Arbeitsplatz z.B. mithilfe eines höhenverstellbaren Schreibtisches kann dieses Verhalten fördern.
>„Dynamsiches Sitzen“ sollte kein Fremdwort sein. Verlagern Sie also öfters das Gewicht, lehnen Sie sich ab und zu an der Lehne an, aber verlassen Sie diese angelehnte Position auch häufiger, um sich nach vorne zu beugen. Darüber hinaus sollten Sie sich immer wieder ausgiebig strecken und dehnen.
>Ausdauertraining verbrennt Kalorien und wirkt deshalb gegen Übergewicht und Diabetes. Außerdem stärkt es das Herz.
>Gezieltes Faszientraining kann die einseitige Belastung ausgleichen und die Schmerzen lösen. Dabei werden verklebte Faszien wieder geschmeidig gemacht. Was genau sind Faszien?
>Es ist manchmal sehr einfach, ein bisschen mehr Bewegung in den Alltag zu bringen: Treppenlaufen statt Aufzug, Telefonieren im Stehen, kleine Meetings beim Spaziergang, Kollege im Büro besuchen anstatt anzurufen…
>Folgende Faustregel beachten: Auf eine halbe Stunde Sitzen sollten drei Minuten Bewegung folgen. Dabei geht es nicht unbedingt um sportliche Höchstleistungen, sondern eher darum, sich möglichst oft vom Bürostuhl zu erheben.

Sie wollen die Gesundheitsrisiken, die durch das lange Sitzen bei Ihnen und Ihrer Kollegen/innen und Mitarbeiter/innen entstehen, entgegenwirken  – wir beraten gerne.


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