28.04.2021

Gesundes Führen: Die Rolle der Führungskräfte im BGM

Wenn betriebliches Gesundheitsmanagement funktionieren soll, sollte es am besten von der ganzen Firma gelebt werden – vor allem aber von den Führungskräften. Ihnen kommt eine zentrale Rolle zu und sie entscheiden häufig mit ihrem eigenen Verhalten, ob Maßnahmen erfolgreich sind oder scheitern. Sogar Studien beweisen, dass Chefs direkten Einfluss auf die Gesundheit ihrer Mitarbeiter haben. Seit dieser gravierende Zusammenhang bekannt ist, kommt immer wieder der Begriff „gesundes Führen“ auf.

Was bedeutet „gesundes Führen“


Ist Führungskräften ihre eigene Gesundheit wichtig, stehen also die Chancen gut, dass auch die Mitarbeiter Wert auf ein positives Gesundheitsverhalten legen. Um dies zu erreichen, sollten Führungskräfte aber nicht auf sich allein gestellt sein. Gesunde Führung erfordert vielmehr übergeordnete, auf den ganzen Betrieb ausgelegte Führungsleitbilder, -standards und -instrumente, mithilfe derer Führungskräften gesund führen können und ihnen eine Orientierung bilden. Die Verantwortung liegt hier also nicht alleine bei den Führungskräften, sondern auch bei den Unternehmen, solche Leitbilder zu definieren.
Doch leider ist es nicht immer so, dass alle Führungskräfte automatisch gesund führen, wenn solche Leitbilder ihnen den Weg vorgeben. Nur wenn die Führungskraft selbst von betrieblichen Gesundheitsförderungs-Maßnahmen überzeugt ist, funktionieren diese auch.

„gesundes Führen“ und seine Vorteile


Führungskräfte sollten sich also ihrem Einfluss bewusst sein und diesen nutzen, um Mitarbeitern zu einem gesunden Arbeitsplatz zu verhelfen. Denn dabei rechnet sich BGM nicht nur als Investition in die Gesundheit, sondern sichert auch den wirtschaftlichen Erfolg. Ein gesundes Arbeitsumfeld ist gleichzeitig wichtig, um die Produktivität und Motivation der Mitarbeiter zu steigern. Führungskräfte, die also nicht gesund führen, kosten Unternehmen gleich in vielerlei Hinsicht. Zum einen durch eine erhöhte Anzahl an Krankheitstagen, zum anderen durch sinkende Produktivität. Aber auch eine erhöhte Fluktuation der (guten und qualifizierten) Mitarbeiter kann erwartet werden, wenn Motivation, Spaß oder Wertschätzung fehlen.


Beispiele für „gesundes Führen“


Wie ein gesunder Führungsstil aussehen kann, zeigen folgende Beispiele:

Offene Kommunikation: Interessiert sich eine Führungskraft für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter, fällt es diesen oftmals leichter über Belastungen, Stress oder schlechte Arbeitsbedingungen zu sprechen. Denn durch eine offene Kommunikation fühlt man sich verstanden und muss mit keiner Zurecht- oder Zurückweisung rechnen. Daher ist ein offenes Miteinander zwischen Führungsebene und Mitarbeiter unerlässlich, um ein vertrauensvolles, empathisches und offenes Verhältnis zu erreichen. Nur so erfahren Führungskräfte von Problemen im Arbeitsumfeld, die sie schließlich versuchen sollten, aus der Welt zu schaffen.

Führungskräfte als Multiplikatoren: Führungskräfte bilden oftmals die Schnittstelle zwischen Management, BGM und Mitarbeitern. Somit sind sie mitverantwortlich, dass Mitarbeiter die angebotenen BGM-Maßnahmen auch wahrnehmen. Dies betrifft zunächst einmal die zielgerichtete Kommunikation und Information über Maßnahmen. Weiterhin sollte die Führungskraft die Mitarbeiter zur aktiven Nutzung motivieren und zugleich bei der Umsetzung unterstützen. Das betrifft auch das Bereitstellen von entsprechender Zeit im Arbeitsalltag, um Maßnahmen besuchen zu können.

Vorbildfunktion:Wie bereits erwähnt, sollten Führungskräfte ihren Mitarbeitern einen gesunden Lebens- und Arbeitsstil vorleben, damit diese ebenfalls Wert auf ihre Gesundheit legen. Denn wenn ein Chef selbst regelmäßig (aktive) Pausen einlegt, Besprechungen mit einem Spaziergang verbindet oder BGM-Maßnahmen wahrnimmt, erhöht das die Bereitschaft der Mitarbeiter, es ihm gleichzutun.

Mitarbeiter in Entscheidungen miteinbeziehen: Führungskräfte sollten ihren Mitarbeitern ein Arbeitsumfeld schaffen, in dem jeder Ideen und Lösungen präsentieren kann und darf. Dabei ist es egal zu welchem Thema. Indem man Mitarbeiter mit einbezieht und mit entscheiden lässt, gibt man ihnen ein Gefühl der Eigenverantwortung und der Wichtigkeit ihrer Rolle.

Arbeitsbelastung einschränken: Eine gute Führungskraft sollte wissen, welches Arbeitspensum angemessen für die Mitarbeiter ist und wann es auch einfach mal zu viel ist. Ziel eines jeden Chefs sollte es sein, Stress möglichst zu reduzieren und Drucksituationen zu erkennen. Sind diese in einer Situation unabdingbar, sollte das offen kommuniziert und gemeinsam Lösungen gesucht werden. Dies ist ein wichtiger Schritt zur Schaffung und Erhaltung eines gesunden Arbeitsplatzes. Unrealistische Erwartungen an überforderte Mitarbeiter aufrechtzuerhalten, mit denen diese nicht fertig werden können, wird die Produktivität nicht erhöhen; vielmehr wird es Abneigung und Frustration fördern, die zu Krankheit führen. Auch moderne Methoden, wie flexible Arbeitszeiten, Kinderbetreuung, kostenloses, gesundes Mittagessen usw. können dafür sorgen, dass Mitarbeiter weniger Stress haben, indem sie Beruf- und Privatleben besser vereinen können und sich verstanden fühlen.


Interessieren Sie sich mehr für das Thema „gesundes Führen“, sprechen Sie uns gerne an.


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