Es ist wahrscheinlich der Traum von uns allen: Der Körper fühlt sich gut und gesund an und wir haben keinerlei Schmerzen. Doch die Realität sieht (leider) oftmals anders aus: Insbesondere Rückenschmerzen gehören bei vielen zum Alltag. Aber auch die Hüfte, die Schulter, der Nacken oder andere Bereiche des Körpers können Beschwerden hervorrufen. Ein oftmals unterschätztes aber sehr effektives Mittel zur Selbsthilfe heißt dabei: regelmäßiges Dehnen.
Warum hilft Dehnen gegen Schmerzen?
Oftmals wird Dehnen lediglich mit Sport in Verbindung gebracht. Viele schwören auf das Dehnen vor einer sportlichen Einheit, um warm zu werden, viele dehnen sich stets nach der körperlichen Belastung, um zu regenerieren. Doch dehnen kann noch weitaus mehr als das. Denn wer sich regelmäßig und richtig dehnt, kann unter Umständen dauerhaft schmerzfrei leben oder zumindest den Schmerz deutlich verringern.
Die meisten Bewegungsschmerzen entstehen durch einseitige Belastungen, die jeden Tag mehrere Stunden eingenommen werden. Und wer sich einmal seinen Alltag vor Augen hält, wird zum Beispiel schnell merken, dass er viel zu viel am Computer sitzt oder auf‘s Smartphone schaut. Diese Körperhaltungen belasten den Körper, insbesondere die Muskeln und Gelenke, sehr. Spezielle Dehnübungen können verhindern, dass sich dadurch Muskeln verkürzen und unnötig anspannen. Wer das Dehnen auslässt und verkümmerte Muskeln dann nur der kleinsten Belastungen aussetzt, ist zudem anfälliger für Gelenk- und Muskelschäden sowie für Verspannungen.
Dehnen ist allerdings nicht nur etwas für Menschen, die bereits unter Schmerzen leiden und sie so schnell wie möglich los haben möchten. Auch vorbeugend sind Dehnübungen definitiv wirkungsvoll und somit empfehlenswert.
Wie lässt sich das Thema Dehnen in das BGM integrieren?
Da einseitige Belastungen vor allem im Arbeitsalltag vorkommen, sollten sich Arbeitgeber/innen fast schon in der Pflicht sehen, ihrer Belegschaft Unterstützung anbieten, um ihren Körper gesund zu halten. Indem Firmen ihren Mitarbeitern/innen körperlichen Ausgleich anbieten, tun sie nicht nur ihnen etwas Gutes, sondern profitieren auch selbst davon. Denn immerhin sind Rückenschmerzen mit die häufigste Ursache, warum Arbeitnehmer/innen sich krank schreiben lassen. Körperliche Beeinträchtigungen, die also vor allem durch die Arbeit resultieren, sollten mit Hilfe des betrieblichen Gesundheitsmanagement behandelt werden. So integrieren Sie das Thema Dehnen in Ihr BGM:
- Bringen Sie ihrer Belegschaft die Wichtigkeit von Dehnen nahe. Das kann zum Beispiel bei einem Gesundheitstag oder bei einem Seminar sein. Gerne stehen wir auch als Experten zur Seite und übernehmen das Informieren bzw. Aufklären in Ihrer Firma Kontakt
- Aktive Pausen sind wichtig, um den einseitigen Belastungen entgegenzusteuern. Diese können ganz unkompliziert am Arbeitsplatz durchgeführt werden. Dehnübungen sollten dabei einen großen Teil der aktiven Pause einnehmen.
- Bieten Sie spezielle betrieblichen Kurse an, die das Dehnen als Hauptbestandteil haben wie zum Beispiel Yoga oder Faszientraining
- Motivieren Sie Ihre Mitarbeiter/innen, sich regelmäßig (auch zuhause) zu dehnen. Sie können beispielsweise jede Woche oder jeden Monat neue Übungen vorstellen. Als Medium dafür bieten sich etwa das Intranet, der Mitarbeiter-Newsletter, das Schwarze Brett,… an.
4 Dehnübungen gegen Rückenschmerzen
Da am häufigsten über Rückenschmerzen geklagt wird und der Rücken vor allem bei Bürotätigkeiten beansprucht wird, stellen wir noch vier effektive Dehnübungen vor, die Rückenschmerzen sowohl lindern als auch vorbeugen können:
Seitlichen Rücken dehnen: Stellen Sie sich schulterbreit hin. Heben Sie den rechten Arm über den Kopf und neigen Sie Ihren Körper nach links. Fahren Sie dabei mit Ihrer linken Hand den Oberschenkel hinunter. Position für mehrere Sekunden halten und dann die Seiten wecheln.
Unteren Rücken dehnen und entspannen: Legen Sie sich auf den Boden. Winkeln Sie die Beine an, die Füße stehen mit flacher Sohle auf. Greifen Sie nun mit den Händen um die Schienbeine und ziehen Sie beide Knie zur Brust. Kopf, Schulter und oberer Rücken bleiben entspannt auf dem Boden liegen. Diese Position 30 Sekunden halten.
Wirbelsäule mobilisieren: Gehen Sie in den Vierfüßlerstand. Schieben Sie nun den Rücken nach oben und machen einen Katzenbucken, Kinn zieht dabei zur Brust, Nacken rollt sich ein. Anschließend gehen Sie ins Hohlkreuz, strecken das Kinn nach oben und legen Ihren Kopf in Nacken. Diese beiden Ausführungen sollten nun etwa zehn Mal im Rhythmus der eigenen Atmung durchgeführt werden.
Rückenschmerzen im oberen Rücken lindern: Stellen Sie sich in eine Ecke und legen die Arme gestreckt an jeweils eine Wand. Die Arme und Ellenbogen sind vollständig durchgestreckt. Machen Sie mit einem Bein einen Ausfallschritt. Drücken Sie nun leicht Ihren Oberkörper Richtung Ecke. Halten Sie diese Position für circa 30 Sekunden.